Oft werden Begriffe wie der des Schneeballsystems oder des Pyramidensystems mit den Strukturen von Multi Level Marketing in Verbindung gebracht. Das liegt aber meißt daran, dass die meisten Menschen schlichtweg nicht genug Wissen über diese zwei eigentlich gänzlich verschiedenen Systeme besitzen. Zwischen Schneeballsystemen und seriösem Network Marketing besteht in Wahrheit durchaus ein Unterschied – sogar riesengroß! Daher kommt jetzt die Wahrheit über das Network Marketing!

network marketing

Was ist Network Marketing?

Wie bewegt man ein Produkt zum Endkunden? Das ist die entscheidende Frage, für das Vertriebssystem des Network Marketings. Ohne dass der Begriff oder sein Synonym Multi Level Marketing innerhalb Deutschlands überhaupt im Bewusstsein der Masse verankert sind, nimmt die Masse auch deutschlandweit tagtäglich am Network Marketing teil. Zurück zur Einstiegsfrage: Wie bekommt man Produkte an den Mann? Viele halten die beiden Wege Direktverkauf und Einzelhandel für die einzigen Optionen. Dabei gibt es doch einen dritten Weg, der unter Umständen sogar größere Erfolge erzielen kann, als die beiden genannten: das Network Marketing eben, das in Großbritannien sowie den USA längst eine Schlüsselrolle bei der Produktplatzierung spielt.
 
Die USA sind zugleich auch das Geburtsland des Vertriebssystems. Während der 1930er und 40er Jahre ist die Weltwirtschaft am Boden und man erforscht zum Wiederaufbau neue Wege für sich. Man wird man sich dort darüber bewusst, wie sehr Empfehlungen tagtäglich Kaufentscheidungen beeinflussen. Wenn man die Wahl hat, so kauft man in der Regel lieber ein durch Bekannte empfohlenes Produkt, als ein gänzlich Unbekanntes. Diese Beobachtung nahm sich das Multi Level Marketing zur Grundlage. Selbstständige Mitarbeiter werden angestellt und mit einem Produkt vertraut gemacht. Die Identifikation der Mitarbeiter für die jeweilige Ware gilt als Grundvoraussetzung, denn sie sollten die Produkte selbst nutzen sowie gegen Entlohnung die Nutzung weiterempfehlen. In erster Linie sollen diese Empfehlungen innerhalb des eigenen Bekanntenkreises stattfinden, da sie hier am wirkungsvollsten sind.
 
Der selbstständige und zeitlich flexible Mitarbeiter wird in diesem Sinn vom Repräsentanten des Produkts und der Geschäftsidee selbst, dessen Ziel innerhalb des Gesamtnetzwerks der Aufbau eines eigenen Netzwerks ist. Duplizieren lautet das Zauberwort des Network Marketing, denn die Mitarbeiter sollen durch die Empfehlungen die eigenen Handlungsweisen vervielfachen. Für jede Vervielfachung erhalten sie einen Bonus. Der Verdienst ist in diesem System leistungsgebunden. Einen festen Verdienst gibt es nicht. Man spricht mit anderen über die jeweilige Geschäftsidee und überzeugt sie vom Einstieg in das System.
 
So viele Menschen wie möglich vom Einstieg zu überzeugen ist das Hauptziel, denn nur so lässt sich eine verdienststarke „Downline“, sprich ein eigenes Netzwerk im Netzwerk aufbauen. Je nachdem, wie oft ein Mitarbeiter eine andere Person für die Geschäftsidee begeistert, erhält er öfter oder weniger oft eine Auszahlung. Je aktiver die neu gewonnen Networker der eigenen Downline wiederum im Netzwerk sind, desto längerfristig profitiert man von ihnen, denn ihre Tätigkeiten werfen indirekte Bonus-Zahlungen ab. Neu gewonnene Networking-Einsteiger werden nämlich dem Mitarbeiter zugeschrieben, der sie geworben hat. In der Regel erhält dieser Mitarbeiter dann bei jeder zukünftigen Bestellung durch die Neukunden eine Provision, während er selbst gänzlich passiv bleibt. Gewinnt man keine Einsteiger, sondern lediglich Direktkunden, so gilt dasselbe. Jede ihrer Bestellungen wirft in Zukunft etwas ab. Abhängig von der Produktqualität ist das Network Marketing so nach mehr oder weniger langer Zeit ein absoluter Eigenläufer.
 
Grundsätzlich gibt es drei Hauptarten von Networkern. Die erste davon ist der Einkäufer für den Eigenbedarf. Er steigt deshalb in das Netzwerk ein, weil er die Produkte über den Netzwerkrabatt für sich selbst zu geringem Preis einkaufen will. Repräsentanten mit Teilzeit-Aktivität wollen dagegen ein zusätzliches Einkommen durch das Empfehlungsgeschäft verdienen, so beispielsweise viele Studenten. Die dritte Gruppe bilden schließlich Karriere-Repräsentanten, die Vollzeit für das Netzwerk aktiv sind. Karriere-Networker lernen täglich rund zehn neue Menschen kennen, knüpfen mit ihnen Kontakt und begeistern sie von der Idee des Networking.
 

Die Unterschiede von MLM zu Pyramidensystemen und Schneeballsystemen

Pyramidensystem illegal vs legal

Pyramidensystem illegal vs legal – Quelle: howtomakehonestmoneyonline.com/

Das System Network Marketing hört sich zunächst einmal gut an, genießt in Deutschland aber einen relativ schlechten Ruf. Oft werden Begriffe wie der des Schneeballsystems oder des Pyramidensystems mit den Strukturen von Multi Level Marketing in Verbindung gebracht. Das liegt aber mehr oder weniger daran, dass die meisten Menschen schlichtweg nicht genug Wissen über diese zwei eigentlich gänzlich verschiedenen Systeme besitzen. Zwischen Schneeballsystemen und seriösem Network Marketing besteht in Wahrheit durchaus ein Unterschied – sogar einer so groß wie ein Hochhaus. Auf der anderen Seite sind unseriöse Network Marketer teilweise als Schneeballsystem oder Pyramidensystem aufgebaut, sodass die beiden Begriffe im öffentlichen Bild leicht verwischen.
 
In einem Schneeballsystem zahlt der Einsteiger eine vorher definierte Summe für die Teilnahme. Er erhält für diese Investition keine Ware, sondern lediglich die Berechtigung, andere für das System anzuwerben, wofür er jeweils eine Provision, ein so genanntes Kopfgeld, abstaubt. Da das klassische Schneeballsystem in vielen Ländern verboten ist, haben sich einige dieser Systeme mit der fälschlichen Eigenbezeichnung Network Marketing zu Legalität verholfen. Teilweise wurden unter dem Deckmantel des Multi Level Marketing so minderwertige Produkte verkauft, damit es überhaupt nach MLM aussehen kann.
 
Das hat die öffentliche Meinung von Multi Level Marketing entsprechend negativ geprägt. Letztlich ist die Ware einer ernst zu nehmenden MLM-Struktur anders als die im Schneeballsystem das jeweils dafür angesetzte Geld durchaus wert. Ein zweiter Unterschied zum Schneeballsystem: Network-Marketern steht es frei, eine Downline aufzubauen. Anders sieht es im Schneeballsystem aus, denn hier ist der Aufbau eigener Strukturen ein Muss und einzige Verdienstmöglichkeit, während ein Network Marketer auch am bloßen Verkauf der Ware verdienen kann. Auch von einem Pyramidensystem muss im Bezug auf Network Marketer in Wahrheit nicht die Rede sein. Pyramidensysteme sind hyrarchisch, das heißt die eigene Stellung in der Struktur des Gesamtsystems bestimmt die Verdienstmöglichkeiten. Alle höher gestellten Mitglieder verdienen damit an den niedriger gestellten Mitgliedern mit.
 
Letztlich ist dieser pyramidenförmige Aufbau von Strukturen im Leben keine Seltenheit, denn in jeder Gruppe von Menschen sowie in jeder Geschäftsbeziehung gibt es höher gestellte Mitglieder, die von den niedriger gestellten Mitgliedern profitieren. Dass auch das MLM auf den ersten Blick an eine Pyramide erinnert, ist daher nicht besonders verwunderlich. Allerdings lässt sich das System nicht als klassisches Pyramidensystem bezeichnen, denn die oberen Ebenen verdienen nicht zwingend an allen unteren mit und für den Verdienst des Einzelnen ist nicht zwingend eine hohe Ebene erforderlich. Dass das MLM trotzdem so oft mit den beiden Begriffen Pyramiden- und Schneeballsystem in Verbindung gebracht wird, hat ihm dementsprechend zu einer in Wahrheit unberechtigten Negativbelegung verholfen.
 

Multi Level Marketing in Zahlen

Network Marketing Statistik USA

Network Marketing Statistik USA – Quelle: mikeraiche.com

Im Heimatland des MLM ist das System mittlerweile eine der beliebtesten und erfolgreichsten Vertriebsstrukturen überhaupt. US-amerikanische Frauen mit einem Einkommen über 100.000 Dollar arbeiten zu 80 Prozent im Network Marketing. Einige von ihnen haben im Monat sogar eine Million Dollar verdient. Über 230 Millionäre sind über das System innerhalb der USA schon entstanden. Rund 2000 Personen verdienen in der Branche gegenwärtig mehr als 10.000 Euro pro Monat.
 
Donald Trump sagte öffentlich aus, im MLM arbeiten zu wollen, falls er je sein Vermögen verlieren würde. Diese und viele ähnliche Aussagen, Zahlen und Beobachtungen haben dem Geschäftsmodell weltweit zu einem gewaltigen Wachstum verholfen. 50 Millionen MLM-Mitglieder gibt es weltweit. Für die nächsten zehn bis 20 Jahre geht man von einem Wachstum um rund weitere 35% aus. Ausschlaggebend ist dafür auch der Einfluss des Internets, der das Anwerben neuer Mitglieder gegenwärtig noch einfacher gestaltet. Am größten ist das Wachstum der Branche in den USA, China, Japan und Korea, aber auch Europa zieht langsam nach. Man geht für europäische Gefielde von einer Wachstumsrate über 100 Prozent aus und schätzt die Zahl an aktiven Mitgliedern europaweit derzeit auf rund 12 Millionen Menschen.
 
Neben Großbritannien und Frankreich sowie Spanien und Polen zählt auch Deutschland mittlerweile zu den europaweit am stärksten wachsenden MLM-Ländern. Etwa 724.000 Vertriebspartner für Network-Marketing gibt es derzeit hierzulande. Das macht annähernd 100.000 mehr als es noch 2011 gewesen sind. Gründe gibt es für diese gewaltigen Zahlen genügend. Die Vorurteile über MLM-Strukturen lösen sich zum Beispiel langsam auf und geben den Menschen den Blick auf die Wahrheit über das System frei, das bei seriöser Grundlage zahlreiche Vorteile für seine Mitglieder bietet.
 

Fazit – die vielen Vorteile des MLM

Dass Multi Level Marketing gerade innerhalb der USA derart beliebt ist, passt wie die Faust aufs Auge. Vom Tellerwäscher zum Millionär, so der große Amerikanische Traum. Ein ähnliches Konzept bietet MLM, denn das System ist eine Struktur für jedermann. Egal ob Abschluss oder nicht, ob hauptberuflich oder nebenberuflich, Student oder Rentner: mit Multi Level Marketing können sie alle Erfolg haben. Die eigenen Networking-Fähigkeiten sind die einzige Anforderung, die der große Erfolg in der Branche an die Mitglieder stellt. Bei relativ geringem Aufwand, kaum Investitionskosten und zeitlich absolut flexibler Basis ermöglicht das Konzept so absolut jedem den Einstieg. Ein großer Vorteil des Systems ist die damit einhergehende Chance auf einen Verdienst bis ins hohe Alter. Das passive Einkommen durch angeworbene Kunden lässt dabei den Verdienst zum Beispiel auch dann noch zu, wenn man sich längst aus dem Geschäft zurückgezogen hat. Das ist eine Sicherheit, die kaum eine Branche bietet. Im Anbetracht des weltweiten Wachstums und nebenbei des stetig steigenden Interneteinflusses ist in naher Zukunft vielleicht schon jeder Networker.
 
Die Wahrheit über das System hat bei näherem Hinsehen nämlich wenig mit den betrügerischen Systemen zu tun, die man bislang mit dem Konzept in Verbindung gebracht hat. Um von den Vorteilen zu profitieren, gilt die Auswahl eines seriösen Unternehmens allerdings selbstverständlich noch immer als wichtigster Punkt. Sobald ein solches Unternehmen aber gefunden ist, bietet das System letztlich deutlich mehr Vorteile als Nachteile und auch Deutschland ist gerade im Begriff, genau das zu entdecken.